Eines der besten Restaurants des Landes, das schon seit zwölf Jahren vom Gourmetführer Guide Michelin mit drei Sternen ausgezeichnet wird, ist das Restaurant Bareiss im kleinen schwäbischen Städtchen Baiersbronn.
Der Küchenchef Claus-Peter Lumpp versteht es hervorragend, Tradition mit allerhöchsten Gaumenfreuden zu verbinden. Nur in einem Punkt bleibt der Koch der schwäbischen Tradition nicht verbunden, in der Sparsamkeit. Denn das, was Claus-Peter Lumpp seinen Gästen auftischt, ist genau das Gegenteil. Spätestens wenn der Käsewagen, auf dem sich auf mehreren Etagen eine Vielzahl an hervorragenden Käsespezialitäten präsentieren, vom Frommelier (so etwas wie ein Sommelier für Käse) präsentiert wird, weiß man, dass es der Küchenchef mit seinen Gästen sehr gut meint.
Tradition durch und durch
Claus-Peter Lumpp, der 1964 in Reutlingen geboren wurde, bezeichnet sich selber als Landei. Mehrmals hat er versucht, nach seiner Kochlehre im Hotel Bareiss in die große weite Welt zu gehen, doch schon bald schlug es ihn wieder zurück in den Schwarzwald. Reisen, die er aber in jungen Jahren dennoch unternahm, waren die in die Küchen von Koch-Urgesteinen Heinz Winkler, Eckart Witzigmann und Alain Ducasse, und das hat sich allemal gelohnt. Im Jahr 1992 wurde Lumpp zum jüngsten Zwei-Sterne-Koch Deutschlands gekrönt wurde. Seit dem Jahr 2007 führt er drei Sterne und das ganz ohne modernes Chichi.
Dass man im Restaurant Bareiss alles andere als schwäbische Sparsamkeit vorfindet, merkt man gleich in den ersten Minuten. Als Willkommensgruß werden die Gäste gleich mit einer ganzen Silber-Etagere voll mit kleinen Appetithäppchen verwöhnt. Wer denkt, dass man hier nur schwäbische Geschmäcker vorfindet, irrt ebenso. Als Amuse-Gueule wird ein Yuzu mit Chili-Gurke sowie ein Gurken-Sorbet mit Nouri-Algen serviert.
Claus-Peter Lumpp lehnt die radikale Regionalküche nämlich genauso ab die wie Molekularküche. Er sieht sich als Verfechter der Haute Cuisine in ihrer klassischen Art, bei der der Geschmack allerhöchsten Vorrang hat. Trotz dieser hohen Ansprüche ist es dem Spitzenkoch immer wichtig, dass seine Gäste auch satt werden, was sich an den für eine Gourmetküche sehr großzügig angerichteten Tellern zeigt.